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von Einstein » 22. Jan 2019, 11:30
mmmhhh - was kann man tun?
Wenn man Deine Zeilen liest ist man erst einmal hilflos und auch ein bisschen entsetzt, was die Hundeschule bzw. die Snobs die da wohl rumlaufen angeht.
Uschi, ich glaube nicht, dass Du wirklich zu alt für einen Welpen bist und ich glaube auch nicht, dass Du irgendwelche Schuld (so ein dämliches Wort!) trägst oder gravierende Fehler gemacht hast.
Ich - soweit man das überhaupt von weitem beurteilen kann - glaube einfach, dass es bisher einfach nicht gepasst hat. Du hast so viel Erfahrung, hast sicher eine Menge erlebt, dass ich einfach nicht glaube, dass Du die Verursacherin der Probleme bist. Jeder Hund ist anders und manche brauchen halt eine etwas andere Strategie.
Ich selbst habe viele Hunde gehabt, eigene, Pflege"kinder", "Durchgangshunde", traurige Schicksale..., eines habe ich verstanden in den vielen, vielen Jahren.
Man überträgt Ängste und Unsicherheiten auf den Hund, auch wenn man das gar nicht will. Ich schätze, dass genau das bei euch zweien passiert.
Du hast in den letzten Wochen/Monaten so viel negatives um die Ohren gehauen bekommen, dass Du wahrscheinlich gar nicht mehr unbelastet mit Lara umgehen kannst. Diese "Unsicherheit" spürt die kleine Maus ganz sicher und kommt - gerade weil sie noch so jung ist - damit nicht klar.
Sie zeigt das wahrscheinlich darin, dass sie zickt, dominant erscheint und sich gar nichts mehr sagen lässt.
Ich weiss nicht, ob es nicht schon zu spät ist und man das Ruder bei Euch beiden noch drehen kann.
Da würde auch kein (überteuerter) Hundetrainer im Einzelunterricht was reißen...
Persönlich würde ich eine Sache selbst ausprobieren: Ignoranz. Das hat bei vielen von meinen Problemfellchen geholfen.
Sachliche Ignoranz.
Aufstehen, Hund ignorieren, keine freudige Begrüssung....
Anziehen, Hund anleinen, rausgehen - kein Wort
Futter hinstellen, rausgehen, kein Wort.
Mach ein paar Tage alles, was "notwendig" ist, aber nichts überflüssiges.
Hund nur angeleint raus, klar Kommandos wie Fuß, Sitz nur ein kurzes Lob per Stimme - kein Körperkontakt, keine Leckerchen.
Macht der Hund Blödsinn - NEIN, Pfui... sonst nichts.
Nach ein paar Tagen ist die kleine Maus verunsichert, weil alles anders ist.
Wenn noch nicht alles zu spät ist wird sie Sicherheit bei Dir suchen und dann bestünde die Möglichkeit neutral weiterzumachen.
Ich habe diesen Ansatz ein paar Mal mit jungen Pflegis gemacht, es hat geklappt - nicht bei jedem zu 100 % (erwarte keine Wunder, bitte) aber bei fast allen hat sich etwas verändert.
Vielleicht könnt ihr euch diese Zeit geben, um es ein letztes Mal zu versuchen.
Für Dich bedeutet dass allerdings vollkommene Neutralität, also wirklich ausblenden, was alles schon geschehen ist. Ich habe mir bevor ich mit den Hunden "gearbeitet" habe immer gesagt: nicht nachdenken, nicht nachdenken, nicht nachdenken.... - klingt plöd aber neutralisiert den Kopf, weil man beschäftigt ist, dieses Worte in Gedanken zu formen.
(ist eigentlich eine Kopf-frei-Übung bei Schlaflosigkeit... aber egal, es hilft).
Hoffe ich komme jetzt nicht oberschlau rüber, das möchte ich nicht, würde mich einfach nur freuen, wenn Du und Deine kleine Maus ein harmonisches Miteinander aufbauen könntet und ich würde das nicht schreiben, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass ein kleine Chance besteht.